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Vom Vater zur Tochter: Michèle Mannes hat das 15 Hektar große Weingut „Domaine Viticole Häremillen“ übernommen.
Ehnen ist eine der malerischsten Winzerortschaften an der Luxemburger Mosel: jahrhundertealte, gut erhaltene Gebäude, schmale Gassen, Kopfsteinpflaster – so stellt man sich ein romantisches Winzerdorf vor.
Der jüngste der fünf Privatbetriebe in Ehnen ist die Domaine Viticole Häremillen: Max Mannes, damals Lehrer im Echternacher Lyzeum, gründete es mit seiner Familie im Jahr 1988. „Häremillen“ ist eine alte Wassermühle, in der Mehl erzeugt wurde: die ehemalige „Domherrenmühle“ gehörte bis zur Französischen Revolution dem Großkapitel von Trier.
Authentische, langlebige Crus und Top-Crémants
Seit seinem ersten Jahrgang legt Mannes großen Wert auf authentische, qualitativ hochwertige Weine, und rasch wurde „Domaine Viticole Häremillen“ unter den Weinfans ein Begriff. Mit der Zeit aber platzte die Mühle aus allen Nähten. Steigende Nachfrage und technische Anforderungen machten einen Umzug unumgänglich und so wurde 1996 eine neue, funktionelle Kellerei in Betrieb genommen, nur wenige hundert Meter von der Mühle entfernt. Die Anlage verfügt über Edelstahltanks mit einem thermoregulierenden Kühlsystem, das die natürlichen Aromen der verschiedenen Rebsorten bewahren hilft. Zu den Markenzeichen des Weinguts gehört die lange Lagerfähigkeit seiner Stillweine.
Die Rebfläche ist mittlerweile auf 15 Hektar angewachsen und erstreckt sich über beste Lagen in Ehnen (Rousemen, Kelterberg, Wousselt), Wormeldingen (Nussbaum, Weinbour), Machtum (Göllebour), Mertert (Herrenberg) und Ahn (Göllebour).
Die „Domaine Häremillen“ produziert zwei Crémants, eine klassische Cuvée (Grande Cuvée Brut) sowie die Cuvée Héritage du Moulin Brut, ein ausgezeichneter, champagnerartiger Crémant aus Pinot noir, Chardonnay und Pinot blanc. Das Weingut bietet seit 2007 auch Weine mit dem Label „Charta Privatwënzer“ an, einen Pinot gris und zwei Rieslinge. Renommiert sind u. a. auch der Chardonnay und der Pinot noir, die zu den Spezialitäten des Hauses gehören, oder die Crus aus alten Reben.
Der große Gewölbekeller der ehemaligen Mühle, mit seinem natürlichen Felsboden, beherbergt die Eichenfässer, die hauptsächlich für den Ausbau der Pinot-noir-Weine verwendet werden. Das Mühlengebäude wurde einer umfassenden Restaurierung unterzogen, und seit 2005 finden hier die Verkostungen für die Kunden statt –
Tastings in urigem Ambiente! Das Wasserrad dreht sich übrigens wieder: eine neue Anlage wurde 2005 in Betrieb genommen, und auf den Dächern sind große Photovoltaik-Paneele zur regenerativen Energiegewinnung angebracht.



Familienbetrieb in zweiter Generation
Seit vergangenem Jahr hat Michèle, die jüngste Tochter von Max Mannes, den Familienbetrieb übernommen. Obwohl sie ihr Studium in Landschaftsarchitektur in Gembloux abgeschlossen hat, konnte sie sich einen Bürojob im Planungswesen nicht wirklich vorstellen. „Eigentlich war die Übernahme des Winzerbetriebs immer eine Option, aber konkret fiel die Entscheidung vor etwa sechs Jahren“, erklärt die zierliche, quirlige Jungunternehmerin. Bisher hat Michèle ihre neuen Aufgaben, besonders die verwaltungstechnischen, nach dem Prinzip „learning by doing“ bewältigt, aber sie möchte auch „einige Lehrgänge in Weinbau absolvieren und Weiterbildungsprogramme in Anspruch nehmen“.
Sie kann auf das Know-how eines gut eingespielten Teams zählen, das unter der technischen Leitung von Andreas Krebs steht. Der talentierte, joviale Kellermeister ist seit zwanzig Jahren im Betrieb beschäftigt und gehört damit praktisch zum Inventar. Wenn er von den Häremillen-Weinen spricht, dann so, als seien es seine eigenen …
Michèle Mannes steht voll hinter der stilistischen Linie, die ihr Vater und der Kellermeister seit vielen Jahren fahren, und hat „nicht die Absicht, daran etwas zu ändern“. Geplant ist lediglich eine neue Weißweincuvée als Pendant zur kürzlich eingeführten Rosé-Cuvée, „die gut ankommt, gerade bei jungen Konsumenten“. Die 31-jährige Winzerin unterstreicht, dass es ihr wichtig sei, „nur Produkte anzubieten, zu denen ich stehe: Ich könnte keine Cuvée verkaufen, die mir nicht gefällt, und die Leute würden dies merken!“
Kurzfristig will Michèle die Angebote für Verkostungen und Events ausweiten, und dafür werden die Räumlichkeiten der Mühle ein bisschen umgestaltet, so dass sie zum Beispiel für private Feiern vermietet oder für thematische Events benutzt werden können.


Domaine Viticole Häremillen
29, am Schank — L-5419 Ehnen
Tel. +352 / 76 84 36