Wenn Sie im Zentrum von Clausen die Steinbrücke über die Alzette überqueren, fällt der Blick sofort auf die hübsch begrünte Terrasse des „OiO, Osteria Cucina“, die direkt auf den Fluss geht. Der Name OiO, was in den meisten italienischen Dialekten „Öl“ bedeutet, ist eine Hommage an diese edlen und leichten Tropfen, die jedem Gericht das besondere Etwas geben. Im OiO genießen Sie die geschmackvolle und großzügige Küche mit einfachen und frischen Produkten, für die Italien so bekannt und beliebt ist.
Seine berufliche Laufbahn hat den Chef Leonardo De Paoli schließlich bis zur Eröffnung des OiO geführt, ein Restaurant mit entspanntem Ambiente, das auf Qualitätsprodukte setzt, denn „man kreiert schließlich genau das Restaurant, in dem man selber gerne essen möchte“, erklärt er uns. Kellner, Manager eines 16-köpfigen Teams in einem New Yorker Restaurant und schließlich Sous-Chef im Mosconi, dem 2-Sterne-Restaurant im Stadtteil Grund: Ein von der Pike auf erlernter Beruf, der es ihm heute ermöglicht, den Traum des eigenen Restaurants zu leben.
„Ich war sofort von dem Ort begeistert und hatte von Beginn an das Ambiente vor Augen, das ich hier schaffen wollte“, so De Paoli. Ein Ambiente geprägt von einer minimalistischen und intimen Einrichtung. Holztische und Stühle mit Rückenlehnen aus Korbgeflecht setzen eine rustikale Note. Die an den Holzbalken hängenden Lampen stammen noch aus der ehemaligen Brasserie und flößen dem Ort mit ihrem neuen, hellen Anstrich die nötige Modernität ein. Vintage-Werbeplakate aus Italien sind ein bunter Blickfang an den weiß getünchten Ziegelsteinwänden. Das OiO ist ohne Zweifel ein Ort, an den man sich gerne zurückzieht, um dem grauen Herbst zu entfliehen und sich von der Sonne Italiens bei aromatischen Speisen und geselliger Atmosphäre das Herz wärmen zu lassen. Das freundliche Team hat Zeit, die neun Tische drinnen und die zehn weiteren auf der Terrasse aufmerksam zu bedienen, was für den Chef ebenfalls eine Herzensangelegenheit ist. „Ich habe lieber weniger Gedecke und garantiere dafür meinen Kunden einen unvergesslichen Moment zu Tisch.“
„Man kreiert schließlich genau das Restaurant, in dem man selber gerne essen möchtee.“
Auf der Terrasse hat der Chef Dutzende Übertöpfe und Weinkisten aufgestellt, in denen Grünpflanzen, Blumen und aromatische Kräuter prächtig gedeihen und nicht nur herrlich aussehen, sondern auch noch wunderbar duften. „Ich liebe es, mich darum zu kümmern, das hilft mir beim Stressabbau!“ Der kleine Kräutergarten bereichert selbstverständlich auch die Küche! Ganz neu ist das Terrassendach, das an sonnigen Tagen eingefahren werden kann. Und an kühlen Herbsttagen sorgen Dach und Außenheizung dafür, dass es auf der Terrasse trotzdem gemütlich ist: Der Blick auf den Fluss ist nämlich zu jeder Jahreszeit entspannend. Die Karte wird alle zwei bis drei Wochen erneuert und orientiert sich an dem saisonalen Produktangebot. Es gibt keine Kühlkammer, es wird nichts gelagert: Die Küche des OiO ist eine frische italienische Küche, alles wird mit den täglich eingekauften Produkten zubereitet. „Wenn mir ein Produkt nicht gefällt, serviere ich es nicht, so einfach ist das. Ich kann nicht Lebensmittel verarbeiten, die für mich nicht alle Ansprüche erfüllen“, erklärt der Chef. Auch die Verschwendung von Lebensmitteln ist ihm ein Dorn im Auge. Damit keine noch guten Produkte im Müll landen, hat er sich den Antipasto „Pappa al pomodoro“ ausgedacht, der mit den Resten von Brot und Foccacia vom Vortag zubereitet wird, die acht Stunden lang mit Tomaten San Marzano, Olivenöl, Knoblauch und Burrata einkochen. Diese Vorspeise war sofort ein Renner und hat jetzt ihren festen Platz auf der Karte. „Unsere Nudeln werden selbstverständlich frisch bei Bestellung von unserem Koch zubereitet, der sich auf diese Kunst spezialisiert hat. Die Maschine, die er dafür nutzt, stammt noch von meiner Großmutter“, präzisiert uns der Chef zu Recht mit Stolz.
Bevor Sie sich zu einem Dessert hinreißen lassen, probieren Sie unbedingt noch eine der ausgewählten Käsesorten aus Italien, die mit dem Servierwagen namens „Cheese Ferrari“ bis zum Tisch chauffiert werden – auch an der Portion Humor fehlt es im OiO nicht. In Sachen edle Tropfen setzt der Chef nicht nur auf erstklassige Olivenöle, auch die Weinkarte kann sich sehen lassen. Zusammen mit seinem Team hat er eine schöne Auswahl an 150 Referenzen zusammengetragen. Und wenn Sie sich nicht für eine Flasche entscheiden können (oder möchten!), probieren Sie einfach einen der 18 Weine, die im Glas serviert werden.
Wenn Sie die Geheimnisse all dieser Leckereien auf dem Teller und im Glas lüften möchten, dann begleiten Sie den Chef Leonard De Paoli doch einfach bei seiner Arbeit in der Küche! „Schauen Sie zu, helfen Sie mit, probieren Sie die Gerichte – und gerne auch den ein oder anderen Wein!“, schlägt uns der Chef lachend vor. „Ich habe nichts zu verbergen!“ Diese Offenheit und diese Lust, seine Liebe zur Küche mit seinen Gästen zu teilen, spiegelt sich bei jedem Besuch im OiO auf dem Teller wider. Buon appetito!
OiO
48, Montée de Clausen — L-1343 Luxembourg
Tel. +352 / 26 20 14 99