Einige Statistiken: Mit Fast Fashion gelingt es großen Firmen, neueste Trends schnellstmöglich und billig in Massen zu produzieren. Die Modeindustrie ist nach der Ölindustrie der zweitgrößte Verschmutzer der Welt und erzeugt außerdem 5 % der weltweiten Treibhausgasemissionen. Ist unser Wunsch nach neuen, trendigen und preiswerten Artikeln zu weit gegangen?
Wo und was wir einkaufen, entscheiden wir anhand von Auswahl, Preis und Qualität. Aber wie oft geht es um Nachhaltigkeit und Ethik eines Unternehmens? Online-Suchen nach „nachhaltiger Mode“ haben sich von 2016 bis 2019 verdreifacht – ein Zeichen für eine neue Generation informierter Kunden, die mehr über die Ethik einer Marke wissen wollen, als glänzende Logos und Schaufensterreklamen mitteilen können.
DER EINFLUSS VON SOCIAL MEDIA
Der Aufschwung der Social Media mit ihren Influencern hat ein gefährliches Muster erzeugt: kaufen, posten, entsorgen. Das ständige Bedürfnis nach neuen Trends und neuer Garderobe für jede Saison wird von Groß- konzernen, aufwändigen Kampagnen und auch Social- Media-Feeds geschürt. Aber Mode ist ein Zyklus, der sich wiederholt. Die Stile von vor zehn oder fünfzehn Jahren sind plötzlich wieder da. Statt trendige neue Artikel zu kaufen, sollte man sich eine Grundgarderobe zulegen: eine Auswahl von wesentlichen, zeitlosen Einzelteilen, die zu jeder Jahreszeit miteinander kombiniert werden können.
UMWELTBELASTUNG
Als Fast Fashion entstand, wurden bezahlbare Textilien für viele Einzelhändler verfügbar. Wenn Sie sich die Etiketts Ihrer Kleidungsstücke ansehen, werden Sie sicherlich feststellen, dass sie zu etwa 85 % aus Polyester, Nylon oder Baumwolle bestehen. Das mag billig sein, schädigt aber auch die Umwelt. Polyester braucht etwa 200 Jahre, um komplett zu zerfallen, während Nylon beim Zerfallen Mikroplastik an den Boden abgibt und so die Umwelt verschmutzt. Um die Nachfrage nach verschiedensten Stilen und Farben bedienen zu können, sind bei der Herstellung große Wassermengen nötig. Die Herstellung eines einfachen Baumwoll-T-Shirts erfordert zum Beispiel 2700 Liter Wasser!
Da viele Firmen überproduzieren und eine Menge Kunden nicht (mehr) getragene Kleidung in den Müll werfen, enden immer mehr Textilien auf der Deponie. Zum Glück gibt es Methoden, um diesen massiven Schaden zu begrenzen – und es ist leichter, als man denkt!
„Global werden 20 % der Textilien recycelt – 80 % enden also auf Deponien oder werden verbrannt.“ – Alden Wicker, Fashion Revolution.
WARUM SECONDHAND ?
Die Festtage rücken immer näher, die Suche nach neuen Outfits und Geschenken beginnt. Luxemburg hat wunder- volle Secondhandshops mit tollen Angeboten, inklusive Deko-Artikel und Ausstattungsgegenstände, die sich auch perfekt als Geschenk eignen. Und falls Sie während der Shopping-Tour eine Stärkung brauchen sollten: In der Nähe der schönen und einladenden Läden befinden sich oft auch gemütliche Cafés.
Ansonsten kann man Kleider und Roben auch leihen – eine immer beliebtere Möglichkeit, die nicht nur Geld, sondern auch Platz im Kleiderschrank spart. Beim Kleiderverleih kann man mehrere Teile auswählen und dann das tragen, das am besten gefällt! Oft übernimmt der Verleih auch die Reinigung nach der Rückgabe, sodass man wirklich nur dafür sorgen muss, umwerfend auszusehen. Wiederverwertung ist eine Möglichkeit, Outfits und Stile zu kreieren, die zu Ihnen passen, anstatt einfach zu kopieren, was auf Social Media angepriesen wird. Es muss kein neuer Artikel hergestellt und in Umlauf gebracht werden, wenn man etwas kauft, das bereits produziert und genutzt wurde. Diese Umstellung mag unwesentlich erscheinen, kann aber viel bewirken, wofür wir später dankbar sein werden.