Bereits seit 15 Jahren erfreut das Come à la maison die Gourmets vor den Toren von Luxemburg-Stadt. Das Konzept-Restaurant besticht mit allerlei Kuriositäten.
Außergewöhnlich. Anders lässt sich der 3.000 m2 große Saal kaum beschreiben. Um alle Details zu würdigen, sind definitiv mehrere Besuche nötig.
Es ist ein Restaurant, ja, aber nicht nur das. „Fast alles, was Sie hier sehen, können Sie kaufen“, erklärt Inhaber Séverin Laface, der früher als Dekorateur tätig war.
„1998 hatte ich einen Laden namens Peter Pin in der Innenstadt. Das Unternehmen wuchs, indem wir unsere Möbel, unser Geschirr und unsere Glaswaren in Asien entwerfen und herstellen ließen. Am Ende hatten wir sieben Läden in ganz Luxemburg. Zudem belieferten wir rund 1.200 Boutiquen in Europa.“
Vom Dekorateur zum Restaurateur
Fünfzehn Jahre ist es her, dass Laface die ehemalige Autowerkstatt Muller als Showroom für seine Möbel auswählte. „Auf dem Boden“, sagt er und zeigt zwischen zwei Stühle, „sind noch die Markierungen der Parkplätze zu sehen. Wir empfingen unsere Kunden an einem der unzähligen Tische. Manchmal tranken wir ein Gläschen zusammen. Und so entstand die Idee, in diesem riesigen, gemütlichen Raum ein Abendessen zu veranstalten. Da ich gerne koche, habe ich damit begonnen, kleine Gerichte zuzubereiten. Wir standen zu zweit am Herd, im hinteren Bereich, mitten im Deko-Showroom. Das Konzept war ganz neu. Man konnte alles kaufen: von der Gabel über die Vase auf dem Tisch hin zum Stuhl, auf dem man saß.“ Die anfangs kleinen Abendessen von Séverin Laface wurden schon bald umfangreicher. „Wir kamen nicht mehr hinterher.“ Nach einigen Monaten beschloss der Chef daher, das Gastronomieangebot zu professionalisieren.
Seine Leidenschaft für Dekoration behält sich der Zufalls-Gastronom aber weiterhin bei: „Niemand ändert hier irgendetwas, ohne dass ich es ausdrücklich erlaube“, schmunzelt er.
Antiquitäten als Hobby
Das Inventar vollständig aufzulisten, wäre eine Mammutaufgabe: Da ist ein gelber Fiat 500 aus den 1970er-Jahren mit der Aufschrift Mercato, einer weiteren Gastro-Marke des Inhabers. Gegenüber erinnern zwei Vespas an seine kalabrischen Wurzeln. Skulpturen aus Treibholz, die von einem nach Marokko ausgewanderten Freund entworfen wurden, fallen ebenso ins Auge wie ein aufgehängtes Boot. „Antiquitäten sind meine Leidenschaft. Ich bin zeitweilig gerne nach Osteuropa, nach Polen, Rumänien, Tschechien gereist.“ Und so trennt eine bezaubernde rumänische Ladenfront aus dem 19. Jahrhundert den Selbstbedienungs- vom Eingangsbereich.
Große Industriefenster dienen als Trennwände zwischen den einzelnen Sälen, von denen einer außergewöhnlicher ist als der andere. „Sie stammen aus einem alten Eisenbahnlager in Arlon, das vor rund 25 Jahren geschlossen wurde.“ Hier und dort fällt der Blick auf eine ehemalige Werkbank, ein altes Boot, einen Jet-Spin-Flipper aus dem Jahr 1977, einen Tuchmachertisch … „Nach wie vor bieten wir auch ein bisschen Trödel und Secondhandware an. Wir sind eben Handwerker im Herzen.“
Und da Dekoration weiterhin seine Leidenschaft ist, hat es sich Séverin Laface nicht nehmen lassen, auch in seinen drei neuesten Restaurants in der Innenstadt – Piccolo Come, Dolce Come und Come Italia – selbst Hand anzulegen. Wir wünschen: Buon appetito!
Come à La Maison
1, Rue Nicolas van Werveke — L-2725 Luxembourg
Tel. +352 / 23 64 11 21
comealamaison.lu