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Sind Sie eher Poké Bowl oder Buddha Bowl? Gehüpft wie gesprungen, sagen Sie? Aber nein! Eins dieser Gerichte ist gesund und auf eine buddhistische Tradition zurückzuführen, das andere ist ein Marketing-Salat, der in Sachen Nachhaltigkeit in der Kritik steht. Hier erfahren Sie alles, was Sie über die beliebten Leckereien wissen müssen.
Sonntagabend. Lust zu Kochen? Fehlanzeige. Sie greifen zu Ihrem Handy und durchstöbern alle Liefer-Apps. Heute wird das Abendessen bestellt! Ein Burger wäre nett, aber der Sommer steht vor der Tür und der Bikini-Body ruft. Ein Poké Bowl wäre sicherlich die bessere Wahl. Der ist wenigstens schön gesund, richtig? Leider nein! Denn die farbenfrohen hawaiianischen Poké Bowls haben es faustdick hinter der Schüssel.
„Man denkt immer, dass ein gesundes Gericht auch kalorienarm ist: Das stimmt aber nicht. Es setzt sich aus mehreren, nährstoffhaltigen Nahrungsmitteln zusammen. Kalorienarm ist es dadurch aber nicht unbedingt“, erklärt Ernährungsberaterin Virginie Di Tore. „Meine Patienten suchen mich auf, da sie nicht verstehen, warum sie zunehmen, wo sie doch mittags Poké Bowls essen. Die können aber problemlos 1.000 Kalorien pro Portion und somit den halben Tagesbedarf eines Erwachsenen enthalten. Das Limit ist da schnell überschritten.“
Poké Bowls, die aus weißem Reis, Obst, Gemüse und einer Proteinquelle bestehen, sind in Wahrheit Zucker- und Fettbomben. Der extra-weiße Reis hat einen hohen glykämischen Index, Avocado, Thunfisch und Lachs sind sehr fetthaltig. Hinzu kommen gesalzene Essiggurken, Saucen mit Erdnussbutter oder Tahini … Wer genau hinschaut, merkt, dass das der schlanken Linie nicht sonderlich zuträglich ist.
Lebensmittel wie Avocado und Mango, die den Atlantik überquert haben, um auf unseren Tellern zu landen, und Zuchtlachs voller Antibiotika machen dieses Gericht noch umstrittener. Unter dem Strich ist das also eine gesalzene Rechnung!
Buddha Bowl: eine gesündere Alternative
Beim Buddha Bowl handelt es sich um eine Mischung aus rohem und gekochtem Getreide, Hülsenfrüchten und Gemüse, die sich an die Ernährung buddhistischer Mönche anlehnt. Meist besteht er aus Quinoa, saisonalem Gemüse und Rohkost. Gerne wird zu diesem vegetarischen Gericht Hummus gereicht. „Sie sind eine bessere Wahl: Quinoa ist weniger kohlenhydrathaltig und hat einen niedrigen glykämischen Index. Hummus ist eine Quelle für Kohlenhydrate, Eiweiße und Ballaststoffe. Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht sind Buddha Bowls ein sehr interessantes Gericht“, so Virginie Di Tore.
Poké Bowl: hausgemacht ist immer besser
Falls Sie dennoch dann und wann die Lust nach einem Poké Bowl verspüren, steigen Sie einfach auf die hausgemachte Variante um: So kontrollieren Sie genau Mengen und Zutaten. Ersetzen Sie Rundkornreis mit Basmati- oder teilpoliertem Reis. Achten Sie auf die Ausgewogenheit: Lachs und Avocado bieten beide viel Omega-3, sind gehaltvoll und kalorienhaltig. Haben Sie sich für Avocado entschieden? Dann ersetzen Sie den Lachs durch Garnelen, die mit einem geringen Fettgehalt punkten. Wenn Sie Samen und Nüsse lieben, geben Sie nicht mehr als 5 und 6 Stück hinzu. Für eine säuerliche Note bietet sich ein Stück Apfel der Sorte Granny Smith an. Gehen Sie vor allem bei den Gewürzen in die Vollen: Paprika, Chili, Curry … Ein Poké Bowl muss nicht in Sauce schwimmen, um gut zu schmecken! „Ein letzter kleiner Tipp: Nutzen Sie beim Würzen Apfelessig. Der senkt den glykämischen Index“, verrät Virginie Di Tore. „Mischen Sie ihn mit Sojasauce und Sie erhalten einen köstlichen Poké Bowl, ohne Ihr Kalorienbudget zu sprengen.“