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Seit zwanzig Jahren schon lebt und arbeitet die KĂŒnstlerin Zaiga Baiza in Luxemburg. Aus ihrer Heimat Lettland hat sie ein weit- hin anerkanntes Know-how in der Arbeit mit Glas mitgebracht. FĂŒr ihre Arbeit mit dem Glas inspiriert sie sich an der Natur, fĂŒr die sie eine groĂe Faszination hegt, und verleiht dem Material mĂ€rchenhafte, fast schon mythische Formen. Eine Kunst und eine Leidenschaft, die sie liebend gerne bei der Biennale âDes Mains de MaĂźtresâ teilt, die in diesem Herbst in Luxemburg or- ganisiert wird, oder beim âInternational Glass Festivalâ, das sie und ihr Partner Robert Emeringer gegrĂŒndet haben.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Skulpturen zu kreieren?
Ich fĂŒhlte mich immer schon von den einfachen, natĂŒr- lichen Formen angezogen: Stein, Holz, Blumen, BlĂ€tter … Alles um mich herum interessiert und fesselt mich. Aus diesem Grund besuchte ich schlieĂlich die Kunstakade- mie in Riga, meiner Heimatstadt. Als ich das erste Mal mit Glas in BerĂŒhrung kam, war ich sofort verliebt: Ich bin mir schnell der verschiedenen Perspektiven und Möglichkeitenbewusstgeworden,diesichbeimBearbei- ten dieses Materials ergeben.
Was hat Sie nach Luxemburg gefuÌhrt?
Bei einem internationalen KĂŒnstlertreffen habe ich meinen Partner Robert Emeringer kennengelernt, ein luxemburgischer GlaskĂŒnstler. Seitdem arbeiten wir gemeinsam in unserem Studio in Asselborn.
Warum haben Sie sich fuÌr das Glas als Arbeitsmaterial entschieden?
Das Glas ist ein sehr spezielles, fast magisches Material, es ist leicht wie eine Feder und zugleich unglaublich schwer. Ein Material, dessen Bearbeitungsmöglichkeiten unendlich sind und das selbst die verrĂŒcktesten TrĂ€ume zulĂ€sst!
Was inspiriert Sie?
Ich liebe das Licht und den Schatten in den unterschiedlichen Tiefen des Glases. Der kreative Prozess bringt mich immer zum Mystischen in der Natur zurĂŒck. Ich begeistere mich fĂŒr Strukturen, die zerbrechlich scheinen und dabei aber eine unsĂ€gliche Kraft besitzen. Die Natur ist meine Inspiration.
Warum nehmen Sie am Festival âDes Mains de MaiÌtresâ teil?
Die Biennale âDes Mains de MaĂźtresâ ist ein wichtiges Ereignis in Luxemburg fĂŒr alles, was mit Kunst und Handwerk zu tun hat. Jede Ausgabe bestĂ€rkt uns in unserer Verantwortung in Bezug auf das, was wir geben, was wir weitergeben. Wir werden von anderen professionellen KĂŒnstlern beurteilt, wir tauschen neue Ideen ĂŒber die Verwendung verschiedener Materialien und neuer Techniken aus, es entstehen neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Das ist fĂŒr uns ein sehr wertvoller und inspirierender Moment.
Hat die Kunst in Luxemburg ihren Platz? ErfuÌllt die Regierung Ihre Erwartungen?
In Luxemburg gibt es viele herausragende KĂŒnstler. Andererseits wird es immer schwieriger, als KĂŒnstler in einer Welt zu ĂŒberleben, die zunehmend kommerziell geprĂ€gt ist. Wir persönlich freuen uns darĂŒber, vom Ministerium fĂŒr Kultur, von der Berufskammer und von der Gemeinde Wincrange bei der Organisation unseres Internationalen Glasfestivals unterstĂŒtzt zu werden, zu dem GlaskĂŒnstler aus aller Welt anreisen, um in unserem kleinen Ort Asselborn ihre Arbeiten, ihre Techniken und ihr Know-how zu prĂ€sentieren.
Wie haben Sie die Coronakrise erlebt?
Aufgrund der aktuellen Gesundheitskrise mussten wir viele Veranstaltungen und Ausstellungen absagen. Aber das war auch ein ruhiger Moment in unserer tĂ€glichen Arbeit, den wir genutzt haben, um ĂŒber neue Projekte und Ideen nachzudenken, die alle Interessierten bei der Biennale im Herbst und auch beim 9. International Glass Festival in 2021 im Glasatelier in Asselborn entdecken können.