Ein Unternehmer aus Bad Mondorf hat einen handwerklich hergestellten Limoncello auf den Markt gebracht, den er nach Amerika exportieren möchte. Das ist die Geschichte des Limoncello Ruggeri.
Er ist jung, ambitioniert und hat gerade sein Unternehmen in Bad Mondorf gegründet. Olivier Ruggeri ist einer dieser Menschen, die weit vorausschauen und das große Ganze im Blick behalten. Mit 30 Jahren hing er seinen Job als Verkaufsleiter in einem großen Einzelhandelsunternehmen an den Nagel, um seinen Traum zu verwirklichen. Oder besser gesagt: um ein Versprechen einzulösen. Ein Versprechen, das er seiner Großmutter Maria kurz vor ihrem Tod gegeben hatte: Er wollte etwas aus seinem Namen machen. Lange Zeit war er auf der Suche nach einer Möglichkeit, seinen italienischen Wurzeln Rechnung zu tragen.
Ein Versprechen an die Großmutter
„Mehrere meiner Freunde leben den USA. Es ist uns aufgefallen, dass es dort kaum hochwertigen Limoncello zu kaufen gibt und niemand einen Markennamen nennen kann. Ich habe daraufhin angefangen, diese Idee auszuarbeiten“, erzählt der junge Unternehmer. Er kontaktierte einen seiner Cousins in Italien, der unweit von Acqualagna, dem Herkunftsort der Familie, selbst Limoncello herstellte. „Wie in vielen italienischen Familien üblich, wurden auch bei meinen Großeltern gern hausgemachte alkoholische Getränke hergestellt.“ Er traf sich mit seinem entfernten Cousin, von dem er bereits einige Liköre gekostet hatte, und erklärte ihm seine Vorstellung vom idealen Limoncello: „Ein gutes Produkt hat zwischen 28 und 32 Prozent. Ich wollte meinen mit 28 Prozent und gerade ausreichend süß.“ Nach zahlreichen Versuchen fanden die beiden endlich das Rezept, das Olivier Ruggeri zufriedenstellte. Zwischenzeitlich war dieser mehrere Wochen in den USA unterwegs, um an Türen zu klopfen. „Ich habe bereits Kontakte in Kalifornien, Nevada und sogar in Kanada“, berichtet er.
Mit Containern über den großen Teich
Wenn man ihn nach seinen weiteren Plänen fragt, antwortet er, ganz Mann der Tat: „Ich möchte Container über den Atlantik transportieren.“
Seit dem vergangenen Sommer ist sein Limoncello bereit. Das Etikett ist bewusst schlicht gehalten, erzählt jedoch eine Geschichte: Es zeigt die Farben Italiens und zwei Männer, die mit einer Klarinette und einem Akkordeon Musik machen. „Das sind mein Großvater und sein Bruder. Die Zeichnung wurde anhand eines Fotos angefertigt“, erzählt der stolze Enkel.
„Ich habe damit angefangen, meinen Limoncello in Luxemburg zu vertreiben. Der Verkauf ist gut angelaufen. Zahlreiche Restaurants wie das Check Inn am Findel, Chez Franky in Alzingen, Loxalis in Düdelingen und Casa 49 in Remich, aber auch italienische Feinkostläden wie Volio in Junglinster und Bontà Italiana in Lorentzweiler haben ihn im Sortiment. Bislang habe ich nur gute Rückmeldungen erhalten.“
Auch das nächste Produkt ist schon bereit: Neben seinem Limoncello bietet Ruggeri nun auch einen Meloncello an.