La Grappe d’Or: So lautet der Name des Restaurants, das Küchenchef Clément Petitjean mit seiner Partnerin Monia Aouini vor knapp einem Jahr an der luxemburgischen Grenze eröffnet hat. Den Michelin-Stern, mit dem er sich in seinem früheren, gleichnamigen Restaurant im 40 km entfernten Torgny schmücken durfte, hat er bereits zurückerobert.
In diesem großen, modernen Haus hat er von A bis Z alles umgebaut. Unterstützt wurde er dabei von Clotilde Filipucci, einer Belgierin, die wie er aus Florenville stammt. Clotilde hatte zuvor gerade erst mit ihrer Kollegin Sandrine Monteiro Milkshake ins Leben gerufen, ein luxemburgisches Büro für Inneneinrichtung und Dekoration. „Das Design ist das Ergebnis eines regen Austauschs. Das Restaurant sollte so richtig heimelig werden. Es ist kein Ort, an dem man sich schnell einen Happen zu essen holt. Man kommt, um den Moment auszukosten, um zu verweilen und den Alltag hinter sich zu lassen …“, erklärt die Fachfrau. „Der Lounge-Bereich ist etwas festlicher, ein perfekter Ort für Aperitifs und Digestifs!“
In diesem festlichen Bereich liegt der Akzent auf einer modernen, fröhlichen, ausgefallenen Dekoration: Der Boden ist mit bunten, außerirdisch anmutenden Teppichen aus dem Hause Moooi bedeckt. Die Wände sind mit weißen Keramikvasen von Seletti geschmückt, deren Herzform (sie sind einem anatomischen Herzen nachgebildet!) sie zu einem echten Blickfang macht.
Wie auf einer Wolke
Das große Arrangement des Floristen Böhö aus Arlon, das über der Empfangstheke thront, sorgt für einen fließenden Übergang zwischen Lounge und Restaurant. Im Speisesaal ist ein traumähnliches, wolkenweiches Wohlfühl-Ambiente spürbar. Der große Raum, dessen Fensterfront auf den Garten hinausgeht, strahlt paradiesische Ruhe und Intimität aus. Für die Gemütlichkeit sorgen flauschige Teppichböden, bequeme Stühle, tiefe, maßgefertigte Sitzbänke … Eine geradezu himmlische Atmosphäre, die durch die Farbtöne Puderrosa, Türkisblau und Weiß sowie die wolkenförmigen Lampenschirme noch unterstrichen wird.
Die Teller wurden von der Keramikerin Véronique Leukers, einer ehemaligen Nachbarin aus Torgny, hergestellt. Die Vasen stammen von Eva Kengen aus Vaux-sur-Sûre. Und sogar die Messer haben ihre eigene Geschichte: Antoine Van Loocke aus Gand hat sie speziell für La Grappe d’Or angefertigt. „Er sammelt alte Klingen und entwirft dann individuelle Griffe für die Restaurants, mit denen er zusammenarbeitet“, erklärt Clément Petitjean. Und dann sind da noch die Tische und der Käsewagen aus Kirschbaumholz, die vom Kunsttischler Kris Rabaut aus Erneuville, nördlich von Bastogne, entworfen wurden.
Der Küchenchef, verrät Clotilde Filipucci, wollte, „dass hinter jedem Element eine Geschichte oder ein Designer steht“. Und so ist hier alles rückverfolgbar.
Und wer weiß, vielleicht ist es ja auch ein Stück weit diesen größtenteils lokal hergestellten Designelementen zu verdanken, dass La Grappe d’Or in diesem Jahr ein grüner Stern verliehen wurde.
LA GRAPPE D’OR
317, Rte de Luxembourg — B-6700 Arlon
Tel. +32 / 63 57 70 56
Bilder: Graphisterie Générale