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Nicolas und Mathieu Schmit haben den Familienbetrieb in Ahn ĂŒbernommen, der jetzt komplett auf Bio-Weinbau umgestellt ist. Den trockenen Stil des Hauses wollen die BrĂŒder weiterhin pflegen.
Die âMaison Viticole Schmit-Fohlâ wurde im 18. Jahrhundert in Ahn gegrĂŒndet. 1985 ĂŒbernahmen Armand Schmit und seine Frau Patrizia, die sich wĂ€hrend ihres Studiums in Paris kennengelernt hatten, die Leitung des Familienbetriebs. Armand produzierte mit Vorliebe recht trockene Weine und er investierte in eine moderne Kelteranlage und in einen kleinen Barrique-Park, um den Weinen einen besonderen Schliff zu verleihen: ein Weingut mit einer persönlichen Unterschrift!
2016 stieĂ der Ă€lteste Sohn Nicolas zum Betrieb, drei Jahre spĂ€ter folgte sein Bruder Mathieu. âEigentlich hatte ich nie etwas anderes vor, als den Betrieb eines Tages zu ĂŒbernehmen, denn er faszinierte mich bereits als Kindâ, bestĂ€tigt Nicolas Schmit, dessen Eltern ihn ânie unter Druck gesetztâ haben.
Nicolas hat in Weinsberg in Baden-WĂŒrttemberg Weinbau und Ănologie studiert und praktische Erfahrungen in der Champagne und in einem Biobetrieb in der Pfalz gesammelt, wo er sich wertvolle Kenntnisse in biologischem Weinbau aneignete. âUm auch einmal etwas anderes von der Welt zu sehen als nur Gegenden in Zentral-
europaâ, absolvierte er ein Praktikum in Franschhoek in SĂŒdafrika, in der renommierten Weinregion Stellenbosch/Cape Winelands.
Gemeinsam auf Bio-Anbau umgestellt
Im Jahr 2017 stellten Armand und Nicolas den Betrieb komplett auf biologischen Anbau um. âMein Vater war immer offen fĂŒr neue Ideen, und wir trafen die Entscheidung gemeinsamâ, unterstreicht der junge Winzer. âDa wir die Erntemenge nicht noch mehr drosseln konnten und wir im Keller ohnehin schon viel in puncto QualitĂ€tsmanagement tun, versuchen wir durch die Umstellung, das Terroir der verschiedenen Lagen noch mehr in den Vordergrund zu setzen und somit die Weine zu differenzieren. Und dazu eignet sich der Bioweinbau viel besser als der konventionelle Weinbauâ, erklĂ€rt Nicolas. Dadurch, dass die RebflĂ€chen alle zwischen Machtum und Ehnen liegen und der Betrieb personell und maschinell sehr gut aufgestellt ist, konnte die Umstellung relativ leicht durchgefĂŒhrt werden.
Der zweieinhalb Jahre jĂŒngere Mathieu studierte eine Zeitlang Kommunikationswissenschaften in BrĂŒssel und sah seine Zukunft ursprĂŒnglich nicht im elterlichen Betrieb. Doch mit der Zeit fand er Gefallen an der Idee, zusammen mit seinem Bruder zu arbeiten, und lieĂ sich in der Champagne in der Fachrichtung Weinhandel und Weinwirtschaft ausbilden. Nicolas ist demnach fĂŒr die technischen Aufgaben in der Produktion zustĂ€ndig, also fĂŒr die Arbeit in den Weinbergen und im Keller, und Mathieu vor allem fĂŒr die Vermarktung und die BetriebsfĂŒhrung. Ein Jahr, nachdem ihr Vater Armand in Rente gegangen war, grĂŒndeten die Söhne eine neue Gesellschaft.
Eine neue Crémant-Cuvée
Nicolas und Mathieu wollen die âtrockeneâ Linie des Hauses fortsetzen, und auch weiterhin Barriques benutzen, âaber nicht, um den Weinen einen Holzton zu verleihen, vielmehr stehen die Rebsorte und das Terroir jeweils im Vordergrund.â Geplant sei nicht, viele Neuheiten auf den Markt zu bringen, âaber falls ein Jahrgang es uns erlaubt, einen speziellen Wein herzustellen, dann sind wir natĂŒrlich nicht abgeneigtâ, verrĂ€t Nicolas. Seit kurzem ist eine neue CrĂ©mant-CuvĂ©e Brut Nature auf dem Markt, die einige Jahre auf der Hefe lag und der kein Likör zugesetzt wurde â eine exzellente Chardonnay-dominierte CuvĂ©e, die es mit vielen groĂen Champagnern dieses Stils aufnehmen kann. Vor vier Jahren haben die Schmits Pinot Meunier angepflanzt, der in die CrĂ©mant-Produktion einflieĂen wird.
Und wie hat die âMaison Viticole Schmit-Fohlâ die Pandemiezeit ĂŒberstanden? âRelativ gutâ, bilanziert Nicolas, âdenn unser Familienbetrieb ist relativ klein und kann flexibel und reaktiv gefĂŒhrt werden. So haben wir zum Beispiel einen Teil unseres Kellers als Weinbar eingerichtet, ein Konzept, das uns viele neue Kunden gebracht hat. Und unsere Stammkundschaft ist uns treu geblieben und hat dazu beigetragen, dass wir den wegen der SchlieĂung der CafĂ©s und Restaurants erlittenen Verlust zu einem guten Teil auffangen konnten. Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen.â
Maison Viticole Schmit-Fohl
8, Rue de Niederdonven â L-5401 Ahn
Tel. +352 / 76 02 310
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