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Das Restaurant La Grappe d’or hat in der vergangenen Woche seinen Stern im Guide Michelin sowie seinen ersten grünen Stern erhalten. Treffen Sie den Chefkoch Clément Petitjean.
Nur wenige Meter von der luxemburgischen Grenze entfernt gibt es ein neues Sternerestaurant. La Grappe d’or von Clément Petitjean, der sich vor kurzem in Arlon niedergelassen hat, wurde dieses Jahr mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet: einem klassischen und einem grünen Stern.
Eine Woche nach der Michelin-Zeremonie treffen immer noch Blumen ein. An diesem Tag war es ein belgischer Kollege aus Gent, der La Grappe d’or einen Strauß mit Glückwünschen geschickt hatte.
Am Montag zuvor, als der Guide Rouge in Mons verliehen wurde, stand Clément Petitjean in seiner Küche in Arlon. „Wir haben von Montag bis Freitag geöffnet“, erklärt er, da kommt es für ihn nicht in Frage, sich woanders als in seinem Restaurant aufzuhalten. Gegen Mittag ruft ihn ein befreundeter Gastronom an, um ihm mitzuteilen, dass er soeben einen grünen Stern erhalten hat. In der Region hatte bisher nur die Distillerie von René Mathieu einen solchen Stern.
Sonnenkollektoren, Stromtankstellen…
Auf die Frage, warum er glaubt, diese für ihn neue Auszeichnung erhalten zu haben, zögert der Küchenchef Clément Petitjean… „Vielleicht, weil ich fast ausschließlich mit Erzeugern aus der Großregion zusammenarbeite, weil wir auf unsere Abfälle achten, weil wir keine Vakuumverpackungen mehr verwenden, weil wir sehr vorsichtig mit Plastik umgehen. Außerdem verarbeiten wir die Produkte komplett. Alles wird verwendet oder wird später verwendet.“ Eine Richtung, die immer mehr Gastronomen einschlagen. Dass er in seinem neuen Restaurant „nachhaltige“ Einrichtungen wie Sonnenkollektoren und Ladestationen für Elektroautos installiert hat, mag dabei eine Rolle spielen.



Auch die Möbel und das Geschirr im Speisesaal stammen größtenteils von belgischen Handwerkern. „Wir wollen die lokale Wirtschaft fördern, das ist wichtig.“
Ein Michelin-Stern zurück
An diesem Montag, dem 13. März, erhält er kurz nach dem ersten Anruf einen zweiten. Diesmal geht es um den Stern. Den ‚klassischen‘. Den, den er seit letztem Jahr nicht mehr hat. Dafür gibt es einen guten Grund: La Grappe d’or war seit 2007 sein Lokal (ein Hotel-Restaurant, das er mit seiner Lebensgefährtin Monia Aouini betrieb) im rund 40 Kilometer entfernten Torgny, und das Restaurant war bereits mit einem Stern ausgezeichnet. Er schloss es Anfang 2022, um im Juni desselben Jahres sein neues Restaurant in Arlon zu eröffnen, und war somit nicht mehr im Besitz des berühmten Macarons. Aber die Inspektoren des Guide Michelin haben sich nicht geirrt: Der Sterne-Touch ist immer noch da.
Ein modernerer Rahmen
Das Ambiente hingegen ändert sich grundlegend. Von den alten Steinen geht es in ein modernes Haus. Vom Eingang an ist alles auf den Komfort der Gäste ausgerichtet: Für das Restaurant mit „maximal 25 Gedecken“ stehen gut 20 Parkplätze zur Verfügung. Darunter befinden sich zwei Elektrotankstellen.
Im Restaurant angekommen, nimmt der Gast in einer kleinen Lounge Platz, um den Aperitif zu sich zu nehmen, dann geht es vorbei an der verglasten Küche in den Speisesaal. „Der Kokon“, nennt ihn Clément Petitjean. Und tatsächlich fühlt man sich hier wie auf einer Wolke: ein pastellfarbener Raum, weich und warm, lichtdurchflutet durch die riesigen Fensterfronten, die den Blick auf endlose Felder freigeben.




„Wir arbeiten nicht für den Stern“
Auf die Frage, ob er sich über die Rückkehr des Sterns freue, antwortet der Küchenchef: „Wir freuen uns, zusammen mit dem Team. Wir arbeiten. Aber wir arbeiten nicht für den Stern, auch wenn er eine schöne Auszeichnung ist“, erklärt er bescheiden. Und so kommt es für ihn auch nicht in Frage, die Preise zu erhöhen. Das Menü gibt es mit 4, 5 oder 6 Gängen, die Preise liegen zwischen 85 und 125 Euro. Und auch als 3-Gänge-Mittagsmenü für 58 Euro.
Ein kleines Sterne-Paradies, in dem man sich wie auf Wolken fühlt…
Weitere Informationen: www.lagrappedor.com
Bilder: Graphisterie Générale