In einem prächtigen Gebäude des späten 19. Jahrhunderts in Esch-sur-Alzette betreibt die Familie Sidoni eins der renommiertesten Gourmetrestaurants im Süden des Großherzogtums.
Ein besonderes Haus verdient eine besondere Aufgabe. Für dieses altehrwürdige Gebäude in der Innenstadt von Esch-sur-Alzette ist das getane Sache: Seit zehn Jahren betreibt hier die Familie Sidoni das Gourmetrestaurant La Maison Lefèvre. Gebaut wurde das Haus 1897 von einem der großen Baumeister der damaligen Zeit, dem Unternehmer Alfred Lefèvre. Er zeichnet unter anderem für Großprojekte wie die Überdeckung der Alzette in Esch, das imposante Hotel Alfa am Bahnhof von Luxemburg sowie die Abtei Clervaux verantwortlich. Das Haus am Boulevard Kennedy hat er für seine Familie gebaut.
Es wurde von der Stadt unter Denkmalschutz gestellt und ist hervorragend erhalten. Seine schönen Glasfenster, die die großflächige Terrasse säumen, lassen die Gäste in die Eleganz längst vergangener Zeiten eintauchen.
Von der Brasserie zur Gastronomie
Im Jahr 2012 entschied sich die Familie Sidoni, die bis dato auf Textilien spezialisiert war, das Restaurant zu übernehmen, das zuvor die Namen Cœur Grenadine, Chez Tanzi und Momenti trug. „Wir kamen aus der Textilbranche und brachten nur unser kaufmännisches Wissen mit“, erklärt Estelle Sidoni. Sie ist die älteste Tochter von Serge Sidoni, dem Eigentümer dieses architektonischen Juwels in Esch. „Wir haben uns daher an Tony Tintinger, den ehemaligen Küchenchef des Clairefontaine, gewandt, um uns auf den richtigen Weg zu bringen. Am Anfang haben wir Brasseriegerichte wie Cordon bleu oder Königinnenpasteten serviert. Zu diesen einfachen Gerichten gab es Amuse-Bouche und einen gepflegten Service“, fährt Estelle Sidoni fort, die gemeinsam mit ihrem Vater Serge und ihrer Schwester Deborah La Maison Lefèvre leitet.
Zwei Jahre nach der Eröffnung wurde Cédric Bertaux, der zuvor die Geschicke des Royal leitete, als Küchenchef eingestellt. Seine Ankunft ließ das Restaurant in eine höhere Klasse aufsteigen, in der es seitdem eine feste Größe ist. „Nach David Formica und Xavier Rothe arbeiten wir seit diesem Sommer mit Bruno Cornu. Dieser Küchenchef kommt aus Nantes und hat mit großen Namen (Anm. d. Red: u. a. Pierre Gagnaire, Michel Rostang, Joël Antunes) zusammengearbeitet. Er führt das Restaurant genau in die Richtung, die wir wollen: delikate, raffinierte Gerichte, noble Zutaten, die, sofern möglich, aus dem Direktverkauf stammen“, so die Restaurantchefin.
Eine Zukunft im Zeichen der Nachhaltigkeit
Um diese nachhaltige Herangehensweise umzusetzen, arbeitet das Restaurant mit dem solidarischen Garten von Esch-sur-Alzette zusammen: „Kürzere Wege für Bio-Produkte gibt es nicht. Der Garten ist nur ein paar Schritte entfernt und bietet uns auch an, all seine experimentellen Produkte zu testen. Dort wird viel mit Gewürzen und Laktofermentation gearbeitet. Dank dieser Geschmacksverstärker können wir Gerichte anbieten, die nicht nur anders sind, sondern auch reich an gesunden Probiotika. Zudem unterstützen wir eine soziale und solidarische Initiative.“
Um die breit gefächerte Kundschaft (Geschäftsleute, Freunde, Paare, Familien) zufriedenzustellen, setzt der Küchenchef, der „stets auf der Suche nach den besten lokalen Partnern“ ist, auf klassisch inspirierte Gerichte, die sich durch eine wohldurchdachte territoriale, zeitgemäße Seite auszeichnen.
Auch die schlichte, geschmackvolle Einrichtung wird immer wieder neu überdacht: „Wir haben kürzlich alle Tischdecken ausgetauscht. Die Tische hingegen haben wir behalten. Im Sommer wurden sie abgeschliffen und gestrichen. Jetzt wirken sie viel heller.“
Ein Besuch in diesem geschichtsträchtigen Ort in Esch-sur-Alzette ist ein absolutes Muss. Denn eins ist sicher: La Maison Lefèvre ist Gaumen- und Augenschmaus zugleich.
LA MAISON LEFÈVRE
138, Bd John Fitzgerald Kennedy — L-4171 Esch-sur-Alzette
Tel. + 352 / 26 53 05 04
lamaisonlefevre.lu