Eines sollten Sie Ben Weber nicht sagen: dass er irgendetwas nicht schaffen könne. Dieser starrköpfige junge Küchenchef, der schon mit sieben Jahren wusste, dass er mal Koch werden würde, verwandelt nämlich genau diese Worte in eine treibende Kraft, die ihn alles gelingen lässt.
„Als Kind wollte ich Koch, Komiker und Künstler werden! Und als Koch habe ich es geschafft, alle drei Berufe unter einen Hut zu bringen“, gibt Ben Weber lachend zu. Ja, wir haben es hier tatsächlich mit einem Künstler zu tun, der sein Können in der Küche zeigt und seine ansteckend gute Laune im Saal versprüht.
Nach einer Ausbildung an der Hotelfachschule in Diekirch begann er seine berufliche Karriere im Restaurant Mosconi. „Dort lernte ich, jedes Produkt an
sich wertzuschätzen.“
Nach einem Jahr in dieser Küche entschied sich Ben Weber vor zwölf Jahren, ein Café-Restaurant auf dem Campingplatz Relax seiner Eltern in Haller im Müllerthal zu eröffnen. „Vorher gab es nur eine einfache Pommesbude! So entwarf ich ein Brasserie-Bistro, in dem ich traditionelle und einfache, aber sehr leckere Gerichte anbot. Die Gäste waren begeistert!“
Und mit Beharrlichkeit, sehr viel Arbeit und einer angeborenen Leidenschaft für das Kochen eröffnete Ben Weber schließlich 2016 sein eigenes Restaurant „Gudde Kascht“, das ebenfalls dem Campingplatz angeschlossen ist. Ein Ort, der ihm ähnelt: authentisch, einfach, sehr professionell, wo die selbst angebauten Produkte aus dem eigenen Garten und lokale Produzenten im Mittelpunkt stehen. „Ich schaue jeden Tag, was der Garten hergibt.“
Eine natürliche Selbstverständlichkeit, die sich auf dem Teller wiederfindet.
„Ich bitte meine Gäste immer: ‚Sagen Sie nicht, dass Sie das nicht mögen, ohne probiert zu haben. Lassen Sie mir wenigstens die Chance, Sie zu enttäuschen‘.“
Das Menü aus sieben Gängen soll die Gäste überraschen. Deshalb wird nur ganz wenig über die Zutaten verraten, damit niemand bei der Auswahl voreingenommen ist. „Ich bitte meine Gäste immer: ‚Sagen Sie nicht, dass Sie das nicht mögen, ohne probiert zu haben. Lassen Sie mir wenigstens die Chance, Sie zu enttäuschen‘.“ Er gibt seinen Gästen die Möglichkeit, buchstäblich „über den Tellerrand zu schauen“, um neue Küchenhorizonte zu entdecken.
Für den reibungslosen Ablauf in Saal und Küche wird der Chef von einem kleinen Team unterstützt. Mit seiner Frau, der Chef-Pâtissière des Hauses, bereitet er in der Küche jeden Abend Gerichte für bis zu 25 Gäste zu. Im Saal kümmern sich zwei Kellner um den Service. „Ich habe selbst als Kellner gearbeitet und weiß, worauf es für gute Arbeitsbedingungen ankommt.“
Dieser junge Unternehmer möchte sich aber nicht „einfach nur“ um sein Restaurant kümmern. Auch die Weitergabe von Wissen liegt im sehr am Herzen. Als jahrelanges Mitglied der luxemburgischen Koch-Nationalmannschaft hat er an zahlreichen internationalen Kochwettbewerben als Pâtissier, Koch, Teamchef und schließlich Coach teilgenommen. „Diese Erfahrungen haben mich vieles gelehrt, und meine Küche wurde von den vielen Kochkulturen, die ich so kennenlernen durfte, auch beeinflusst.“
Vor Kurzem wurde er zum Präsidenten des Vatel-Club ernannt, was aus ihm einen der jüngsten Chefs weltweit an der Spitze eines solchen Clubs macht. Diese Rolle möchte er nutzen, um die Küche Luxemburgs bekannt zu machen und auch, um der kommenden Generation zu helfen, ihren eigenen Weg in der Gastronomie zu finden. Der Club mit seinen sehr engagierten ehrenamtlichen Mitgliedern hat bereits viele Programme entwickelt. Besonders stolz ist Ben Weber auf den Kurs „Minikäch“ für Kinder von 9 bis 13 Jahre: „Die Kinder können sich schon früh spielerisch mit dem Kochen vertraut machen, vielleicht um eines Tages selbst Koch zu werden! Ich hätte in dem Alter liebend gerne so eine Möglichkeit gehabt!“
Ben Weber liebt Herausforderungen, daran besteht kein Zweifel. Und die Eröffnung eines eigenen Restaurants ist sicher die größte, die er bisher meistern durfte. „Ich habe von A bis Z alles selbst gemacht. Heute als Unternehmer schätze ich mein Glück, dass ich mir über das Kochen hinaus noch weitere Kenntnisse angeeignet habe!“
Mit nur 35 Jahren hat dieser kreative Chef noch so viele Ideen, dass er uns – nicht zuletzt auch dank seiner Beharrlichkeit – bestimmt noch einige Male überraschen wird. Wir freuen uns darauf!
Gudde Kascht
20, Rue Henerecht — L-6370 Haller
Tel. +352 / 83 67 48