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Das 1535° (man spricht es „15-35“) ist eins der größten Kreativzentren Luxemburgs. In Differdingen, inmitten von drei ehemaligen Industriegebäuden des Giganten ArcelorMittal, geben sich Illustratoren, Designer, Architekten, Fotografen, Journalisten und Musiker die Klinke in die Hand …
Sie alle gehen zum Kaffeetrinken zu Jacques Mossong in den Kesselbetrib.
Dieser riesige Coffeeshop, der am 1. November 2021 eingeweiht wurde, ist ein Ein-Mann-Betrieb. „Manchmal habe ich aber doch Unterstützung“, fügt der 32-Jährige hinzu, der das Abenteuer mit einem Partner, Mauro Firmente, begonnen hatte, der inzwischen an anderen Projekten mitwirkt.
Zu managen hat er ein Café von 300 m2. Die Besucher kommen hier in den Genuss eines Industrial-Style-Lofts: unendlich hohe Decken, Blech, Beton, Glühbirnen, die vom Himmel zu fallen scheinen, Teppiche, die trotz ihrer enormen Größe zu klein wirken, Paletten, Sitze, Bänke, Sofas, Hocker … Die Ausstattung des gigantischen Raums kann sich sehen lassen.
Obendrein bietet Jacques Mossong unzählige warme Getränke an. Seine Bar hat sich dem Kaffee verschrieben. Dem echten Kaffee. Entdeckt hat er diesen in Wien, „wo es eine richtige Kaffeekultur gibt“. Seine Kaffeebohnen bezieht er von lokalen Röstereien, darunter Mondo del Caffè in Echternach und Feierboun in Bascharage. Seine Bestseller? Cappuccinos und Latte Macchiatos. Wie wäre es dazu mit einer Spezialität des Hauses: einem Bananenbrot? Oder doch lieber einem Schokoladen-Cookie?


Im Obergeschoss stehen Besuchern derweil Gitarren zur freien Verfügung. An diesem Tag sogar ein Schlagzeug. Ungewöhnlich ist das jedoch nicht, denn die Fenster gehen auf die Flure des Tonstudios Sonotron hinaus. Musiker sind hier Teil der Nachbarschaft.
Und die Wände? Nein, leer sind sie nicht. Platz, Gemälde auszustellen, gibt es wahrlich genug. Und so organisiert Jacques Mossong Ausstellungen lokaler Künstler, die „alle zwei, drei Monate wechseln“.
Auch Nachhaltigkeit spielt im Kesselbetrib eine große Rolle: Das Café setzt auf wiederverwendbare Becher mit einem Euro Pfand. Wer seine eigene Tasse mitbringt, erhält Kaffee zum ermäßigten Preis. Wer mittags eine Suppe bestellt (das Café bietet auch eine kleine Speisekarte sowie klassische Getränke an), erhält diese (gegen Pfand) in der wiederverwendbaren Ecobox.
Eine weitere Besonderheit? Wer gerne Schach spielt, findet im Kesselbetrib immer einen Gegner. Jacques Mossong möchte bald einmal ein Turnier veranstalten. Also, was sagen Sie? Schach und Macchiato?


KESSELBETRIB
115C, Rue Emile-Mark — L-4620 Differdange
Tel. +352 / 691 313 719