Vom 10. bis zum 12. November findet in Luxemburg-Stadt die 9. Ausgabe der renommierten Luxembourg Art Week statt. Unter der Leitung der neuen Direktorin Caroline von Reden bringt die alljährliche Kunstmesse eine Reihe von konzeptionellen Neuerungen mit sich.
Seit nun fast 10 Jahren ist die Luxembourg Art Week eine wichtige Ausstellungsplattform für lokale und internationale Künstler. Ursprünglich vom Galeristen Alex Reding gegründet, sollte die Veranstaltung von Beginn an mehr sein, als ein reiner Kunstmarkt. Zum einen gibt es die sorgfältig kuratierte Messe, die nationalen wie internationalen Künstlern eine Plattform bietet, darüber hinaus gibt es eine breite Palette von Veranstaltungen, die in Zusammenarbeit mit verschiedenen Künstlern und Institutionen organisiert werden. Dieser Ansatz hat die Luxembourg Art Week auch weit über die Landesgrenzen hinaus zu einem wichtigen Termin im Kalender der Kunstwelt gemacht.
Vienna Calling
Jedes Jahr werden die Galerien einer bestimmten Stadt im Rahmen des „FOCUS“-Programms hervorgehoben. Dieses Jahr hat man sich für die altehrwürdige österreichische Hauptstadt entschieden: Wien. Mit seiner langen Tradition als europäisches Kulturzentrum hat die Donaumetropole eine gut aufgestellte, fest verankerte Kunstszene. Diese soll im Rahmen der Art Week vorgestellt werden und als Vorbild für die Weiterentwicklung der hiesigen Kunstszene dienen. Der „FOCUS“-Bereich besteht aus sieben Wiener Galerien und befindet sich gleich rechts neben dem Haupteingang.
Eine internationale Showbühne
Das Hauptanliegen der Art Week bleibt der internationale Austausch unter den Akteuren der Kunstbranche. Folglich kommen die Aussteller aus vielen Ecken Europas. Zahlenmäßig sind vor allem unsere Nachbarn aus Deutschland, Frankreich und Belgien stark vertreten. Darunter natürlich Galerien aus den großen Kunsthochburgen wie Paris, Frankfurt am Main und Brüssel. Die neue Direktorin lobt vor allem die belgische Hauptstadt als Musterbeispiel für eine florierende europäische und internationale Kunstszene. Natürlich dürfen die großen luxemburgischen Aussteller wie Nosbaum Redin, Ceysson & Bénétière und Valerius Gallery nicht fehlen. Letztere haben sich in den vergangenen Jahren vor allem mit dem Projekt der YLA (Young Luxembourgish Artists) auf sich aufmerksam gemacht.
Spannende Kooperationen
Das Café Pauline ist eine Kooperation des Hauptsponsors DELEN Bank und der französischen Künstlerin Pauline-Rose Dumas. Dumas ist für ihre Rauminstallationen bekannt und nutzte diese praktische Erfahrung, um das Konzept und die Einrichtung des kleinen Coffeeshops innerhalb des Messegeländes zu gestalten. Darüber hinaus pflegt die Art Week sowohl innerhalb als außerhalb des Messegeländes ihre Zusammenarbeit mit den lokalen Institutionen wie dem MUDAM, dem Casino oder der Villa Vauban. (Weitere Infos zum Rahmenprogramm auf der Webseite.)
AI & Algorithmen
Auch die Kunstwelt bleibt nicht vom technologischen Fortschritt verschont. Die Möglichkeiten, die Künstliche Intelligenz und digitale Algorithmen mit sich bringen. Dies beschränkt sich nicht auf NFTs oder digitale Medien. KI fließt mittlerweile immer mehr in Kunstwerke ein, die mit traditionellen, analogen Mitteln hergestellt wurden. Das zeigt sich an vielen einzelnen Positionen, die bei den Ausstellungständen vor Ort zu finden sind. Um das Thema besonders hervorzuheben, gibt es dieses Jahr eine „Curated Booth“, in der im Laufe der Messe verschiede Positionen rund um das Thema Algorithmus, Logarithmus und künstliche Interaktion ins Rampenlicht gestellt werden.
Die Malerei dominiert
Die Art Week ist immer eine hervorragende Gelegenheit, die aktuellen Trends in der Kunstbranche unter die Lupe zu nehmen. Neben einem steigenden Trend hin zu Künstlicher Intelligenz und Algorithmen, zeigt sich aber vor allem eine klare Rückbesinnung zur Malerei. Dafür sind nicht etwa die Kuratoren und Galeristen allein verantwortlich, es ist vor allem die Nachfrage der Käuferschaft und die hohen Preise, die durch Gemälde erzielt werden.
Diese zeitgenössische Renaissance der Malerei wurde – vor allem auf dem europäischen Kunstmarkt – maßgeblich von der Strömung der Leipziger Schule in den 80er Jahren vorangetrieben. Mit der auf Malerei spezialisierten Galerie „Kleindienst“ aus Leipzig, hat man sich einen Aussteller aus der Geburtsstadt jener einflussreichen Bewegung ins Boot geholt, der sein Vermächtnis in Ehren hält. Für Malereiliebhaber könnte dies das Highlight der gesamten Messe sein.
Die Vorfreude auf die Luxembourg Art Week steigt und die Kunstszene bleibt gespannt auf die neuesten Angebote der Messe. Unter der neuen Direktorin Caroline von Reden verspricht die Ausgabe 2023 ein spannendes Fest der künstlerischen Entdeckungsfreude zu werden das Kennern, Liebhabern und Interessierten eine hervorragende Gelegenheit bietet, in eine Welt der Kreativität und Inspiration einzutauchen.
Weitere Informationen: www.luxembourgartweek.lu
Titelbild: Luxembourg Art Week 2022 © Sophie Margue