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Am 9. Januar fand im Akropolis-Museum in Athen die offizielle Übergabe der europäischen Kulturhauptstädte statt. Die neuen Städte für 2023 wurden bereits benannt und mit einer einzigartigen Glasskulptur der luxemburgischen Künstlerin Pascale Seil ausgezeichnet!
Jedes Jahr werden neue Hauptstädte bestimmt, um europäische Kulturhauptstadt des Jahres zu werden. Im Jahr 2022 wurden Esch/Alzette (Luxemburg), Kaunas (Litauen) und Novi Sad (Serbien) ausgewählt, um die kulturelle Identität Europas zu repräsentieren. 2023 werden die Städte Elefsina (Griechenland), Timișoara (Rumänien) und Veszprém-Balaton (Ungarn) die neuen Kulturhauptstädte Europas sein. Die Übergabe fand in Athen statt, das 1985 als erste Hauptstadt zur Kulturhauptstadt Europas ernannt worden war. Ziel war es, die europäischen Bürgerinnen und Bürger einander näher zu bringen, indem die reiche Vielfalt der europäischen Kulturen hervorgehoben und das Bewusstsein für ihre gemeinsame Geschichte und ihre gemeinsamen Werte geschärft wurde.
Zur Veranschaulichung der Übergabe zwischen den Hauptstädten wurde ein Kunstwerk der luxemburgischen Glaskünstlerin Pascale Seil („Made by Seil“) geschaffen, das die gemeinsame Geschichte der europäischen Länder symbolisieren soll. Der Abend endete mit einer künstlerischen Darbietung, einem „tacet“, der griechisch-englischen Tänzerin Rhiannon Morgan aus Luxemburg und der griechisch-französischen Akkordeonspielerin Servane Io Le Moller aus Athen, die am Kulturprogramm von Esch2022 („DifferDanceDays“) teilnahmen.
Eine einzigartige Glasskulptur als Symbol der Einheit
Das Kunstwerk von Pascale Seil mit dem Titel „Der Stier“ ist von der griechischen Mythologie inspiriert, in der sich Zeus in einen weißen Stier verwandelt, um ein Mädchen namens Europa zu entführen, dem der Kontinent seinen Namen verdankt. Die Hörner des Stiers verkörpern Kraft, während die runde Form des darunter liegenden Kreises Vollkommenheit und Unendlichkeit ausdrückt. Die Skulptur besteht aus 47 Schichten farbigen Glases, die jeweils eines der europäischen Länder repräsentieren. Die drehende Bewegung der Farben steht für Transparenz, Leichtigkeit und Bewegung. Dennoch stechen die Farben Europas (Blau und Gelb) am meisten hervor.

In unserem Interview für die Sommerausgabe (2022) des KACHEN-Magazins erklärt Pascale Seil, dass sie an der Kunstgewerbeschule in Straßburg, wo sie sich auf Keramik spezialisierte, die Glasbearbeitung für sich entdeckte. Danach hat sie zwei Jahre lang verschiedene Techniken des Glasmacherhandwerks erlernt. Sie schätzt die Unmittelbarkeit der Arbeit, da das Glas schließlich trocknet und somit dauerhaft ist. Der Prozess der Glasherstellung ist außerdem sehr dynamisch, da mindestens zwei Personen benötigt werden: eine, die bläst, und die andere, die das Glas dreht, um es zu formen. Kommunikation ist also entscheidend! Auch Farben spielen eine wichtige Rolle, wie in „Der Stier“ zu sehen ist, wo sie gerne Transparenz und Farben mischt.
Alles in allem sind wir gespannt auf die neuen Projekte aus den Kulturhauptstädten und freuen uns, dass luxemburgische Künstler bei der offiziellen Übergabe für 2023 vertreten sind.
Bilder: Eleusis 2023 Übergabe