Wird man durch CBD high? Worin bestehen die Vorteile? Wie wendet man es richtig an? Was sind die Risiken und Gefahren der Anwendung von CBD? Hier erfahren Sie alles, was Sie über das Produkt wissen sollten, das plötzlich in aller Munde ist.
Was ist CBD?
Cannabidiol (CBD) und Tetrahydrocannabinol (THC) sind zwei natürliche, in den Pflanzen von Cannabis sativa vorkommende Verbindungen. Es gibt zwei Haupt- arten von Cannabis sativa: Hanf und Marihuana.
CBD und THC haben ähnliche chemische Strukturen, aber nicht die gleichen psychoaktiven Effekte. Denn CBD ist der nicht-psychoaktive Pflanzenteil, der nicht „high“ macht. THC ist dagegen psychoaktiv und macht high oder auch euphorisch.
CBD kann aus Hanf oder Marihuana extrahiert werden. Hanf-Pflanzen sind Cannabispflanzen mit weniger als 0,3 % THC, während Marihuanapflanzen höhere Konzen- trationen enthalten.
CBD und auch THC setzen im Gehirn Neurotransmitter frei. Neurotransmitter sind chemische Stoffe, die Sig- nale zwischen Zellen übertragen und bei Schmerzen, der Immunfunktion, Stress, Schlaf und vielem mehr eine Rolle spielen.
CBD in Luxemburg
Seit 2016 dürfen Cannabisblüten in Luxemburg legal verkauft werden, wenn der THC-Gehalt der „Knospen“ den Grenzwert von 0,3 % nicht überschreitet.
Daher sind im Land schon etliche Geschäfte entstanden, die CBD-Produkte verkaufen. Sie werden regelmäßig kontrolliert, und derzeit arbeitet Luxemburg an einer Änderung der Gesetzgebungsverfahren.
Auf das boomende CBD-Geschäft in Luxemburg kom- men allerdings einige große Herausforderungen zu, da eine Steuererhöhung auf 50 % für die neue Branche des Landes fatal sein könnte. Bisher galt für CBD der gleiche Steuersatz wie für Tee, also vor allem der übliche Satz von 3 % auf Lebensmittel. Ab dem 1. Dezember gilt eine Erhöhung auf 33 %, dazu 17 % MwSt. Diese Entscheidung wird kleine Geschäfte hart treffen und es ist nicht sicher, ob sie diese Steuererhöhung in Zukunft bewältigen können.
CBD überall
Selten gab es eine Zeit, in der CBD so boomte. Marihu- ana wurde schon lange gegen Schmerzen angewandt, aber da es einen zweifelhaften Ruf hatte, waren Nicht- Anwender kaum zu einem Versuch bereit. Menschen, die THC aus gesundheitlichen Gründen eher nicht aus- probieren würden, hätten bei CBD wahrscheinlich weni- ger Bedenken, da es nicht high macht und außerdem als Naturprodukt vermarktbar ist.
CBD-Produkte sind jetzt in vielen Formen erhältlich: Öle, Tinkturen, Sprays, Lotionen, Nahrungsmittel, Badebomben, Gummibärchen, E-Zigaretten …
Die Samen von industriellem Hanf und daraus herge- stellte Produkte wie Hanföl sind zum Verzehr geeignet. Aus den Blüten wird gerne Tee zubereitet.
Für die Herstellung von CBD-Öl wird das CBD aus der Cannabispflanze extrahiert und mit einem Trägeröl wie Kokosnuss- oder Hanfsamenöl verdünnt.
Gesundheitliche Wirkungen
CBD wird für unterschiedliche Gesundheitsprobleme beworben, wobei die stärksten wissenschaftlichen Nach- weise aus der Epilepsiebehandlung stammen. In vielen Fällen konnte CBD die Anzahl der Anfälle senken, in manchen Fällen hörten sie sogar ganz auf.
CBD wird allgemein zur Behandlung von Angst und Depressionen eingesetzt. Für Patienten mit Schlaf- störungen legen Studien nahe, dass CBD beim Ein- und auch beim Durchschlafen helfen kann. CBD kann außerdem zur Behandlung verschiedener chronischer Schmerzarten hilfreich sein. Auf die Haut aufgetragen soll CBD die Schmerzen und Entzündungen lindern, die bei Arthritis auftreten.
In einer Studie wurde der Wirkmechanismus von CBD gegen Entzündungs- und Neuralgieschmerzen – zwei der am schwierigsten zu behandelnden chronischen Schmerzarten – belegt.
Einige Studien legen nahe, dass Cannabidiol gesund für das Herz ist sowie Akne, Migräne und mehr lindern kann.
In diesem Bereich sind weitere Studien an Menschen nötig, um die Behauptungen der CBD-Anhänger zur Schmerzbehandlung zu belegen. Denn da meistens an Tieren geforscht wird, stammen die Belege für die Wirk- samkeit von CBD oft nur aus persönlichen Erfahrungen.
Gesundheitsrisiken und Probleme
Auch wenn CBD ziemlich sicher zu sein scheint, sollten interessierte Personen ihren Arzt befragen, bevor sie es zu sich nehmen. Bekannte Nebenwirkungen der CBD- Einnahme sind unter anderem Erbrechen, Übelkeit, Benommenheit, Durchfall, erhöhte Angstgefühle sowie Stimmungs- und Appetitschwankungen. Auch die Dosierung von CBD ist unklar, da manche Menschen auf niedrige Dosen reagieren, andere dagegen nicht. Es gibt keine genauen Angaben dazu.
Sind alle CBD-Produkte gleich?
Die CBD-Landschaft birgt tatsächlich Gefah- ren, da die Branche nicht reguliert ist. Geschäfte können leicht behaupten, ein Produkt enthalte CBD, wenn es in Wahrheit keins oder zu viel oder sogar synthetisches Cannabidiol enthält.
Die meisten CBD-Produkte werden aus Hanf hergestellt. Hanf ist ein Bioakkumulator, was bedeutet, dass die Pflanze Pestizide, Schwermetalle und andere Toxine aus dem Boden und Wasser absorbiert. Wenn diese Chemi- kalien in Produkte wie Öle, Cremes etc. gelangen, kann die Gesundheit der Konsumenten gefährdet sein.
Beim Kauf von CBD-Produkten sollte Folgendes beachtet werden:
- Woher bezieht das Unternehmen die Hanfpflanzen?
- Sind die Laborergebnisse einsehbar, damit die Reinheit des CBD-Produkts geprüft werden kann?
- Geht aus dem Analysenzertifikat hervor, dass das CBD die richtige Zusammensetzung hat und nicht synthetisch hergestellt wurde?
- Enthält das Produkt nicht mehr als die gesetzlich erlaubte Menge an THC?
- Stellt das Unternehmen Behauptungen über dieWirkungen seiner Produkte auf? Wenn ja, Produkte dieser Firmen meiden.
Fazit
Der Hauptgrund für den aktuellen CBD-Hype ist, dass es sich um ein Naturprodukt handelt. Viele sehen hier eine Alternative zu pharmazeutischen Präparaten, die bei längerer Einnahme bekanntermaßen Nebenwirkun- gen haben.
Obwohl CBD in der modernen Medizin neu ist und der Rechtsstatus von Cannabis die Forschung an Menschen schwierig macht, wirkt es auf viele vertrauenswürdig. CBD ist das aussichtsreichste Mittel, das in den letzten 50 Jahren für neuropsychiatrische Krankheiten heraus- gebracht wurde. Dieses Potenzial liegt in der einmaligen Kombination aus Sicherheit und Wirksamkeit sowie den vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten begründet. Wenn Sie CBD-Produkte in Ihren Ernährungsplan auf- nehmen möchten, sprechen Sie zunächst mit Ihrem Arzt. Recherchieren Sie über die Produktherkunft und -qualität, bevor Sie sich zum Kauf entscheiden.