Seit November 2000 gehört das italienische Restaurant Mosconi zu den renommiertesten Adressen im Grund und in ganz Luxemburg. Seine Geschichte zeugt von Kreativität und Raffinesse.
Wer das schöne Haus voller Charakter am Ufer der Alzette betritt, spürt sofort die positive Energie, die von seiner Inhaberin ausgeht. Bereits das Lächeln von Simonetta Mosconi erzählt viele Geschichten.
Am 17. November 2000 öffnet das italienische Gourmet-Restaurant Mosconi seine Türen. Es ist der Nachfolger des früheren Lokals von Ilario und Simonetta, des 1986 eröffneten Domus in der Rue du Brill in Esch-sur-Alzette. „Wir wollten eine neue Richtung einschlagen – weg vom klassischen italienischen Stil. Unsere Gäste waren begeistert und kamen aus ganz Luxemburg“, erinnert sich die Inhaberin. „Iliario war zunächst Kellner. Renato Favaro war unser Küchenchef! Doch 1989 entdeckte mein Mann das Kochen für sich. Er hatte schon einige Kenntnisse und insbesondere einen außergewöhnlichen Sinn für Geschmack“, erklärt sie. Es folgen mehrere Praktika in den Küchen des mit drei Michelin-Sternen ausgezeichneten Gualtiero Marchesi in Milan – und viel harte Arbeit. Im Jahr 1997 erntet er schließlich die Früchte seiner Anstrengungen: ein erster Michelin-Stern.
„Uns blieb nur noch unser Auto“
Im gleichen Jahr setzen Ilario und Simonetta Mosconi alles auf eine Karte: Sie kaufen ein baufälliges Haus im Stadtteil Grund, im Herzen Luxemburgs, mit dem Ziel, es zu renovieren und dort ihr nächstes Restaurant zu eröffnen. „Wir haben bei null angefangen. Alles musste erneuert werden. Es handelte sich um ein Gebäude unter Denkmalschutz, in einem Viertel, das zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Alles, was wir hatten, wurde damals in den Wiederaufbau investiert! Uns blieb nur noch unser Auto“, erzählt sie mit einem nostalgischen Lächeln, dem man noch immer anmerkt, wie viel Kraft ihr mutiges Vorhaben sie gekostet haben muss.
Doch es hat sich gelohnt. In dem eleganten Restaurant treffen Geschmackserlebnisse und Schlichtheit aufeinander. Ob auf dem Teller oder im Saal – alles fügt sich in perfekter Harmonie zusammen.
Hinter der Eingangstür fällt ein schönes antikes Möbelstück ins Auge, das mit modernen Vasen geschmückt ist. „Ich habe es circa 1990 auf einem Trödelmarkt erstanden. Es ist entweder eine alte Theke oder gehörte in eine Kirche, wir wissen es nicht so genau“, erzählt Simonetta, die den Räumlichkeiten ihre besondere Atmosphäre verliehen hat. Bei den Überschwemmungen im Jahr 2021 stand das Möbelstück sogar im Wasser – ohne jedweden Schaden zu nehmen! Wer weiß, vielleicht stellt sich eines Tages heraus, dass es gesegnet ist … Die Verbundenheit, die zwischen dem Chefkoch, seiner Frau und den Teams herrscht, mutet jedenfalls fast religiös an. Und wer die kleinen, fröhlichen und delikaten Noten beim Biss in eine Aperol-Spritz-Kugel wahrnimmt, den Hauch von kandierter Bergamotte entdeckt oder mit vor Freude geschlossenen Augen ein köstliches Kaperneis genießt, fühlt sich wie im siebten Himmel …
Unter einem guten Stern
Es sind diese kulinarischen Momente, die das Mosconi so einzigartig machen. „2005 bekamen wir die Auszeichnung Grande Table du Monde, Relais et Châteaux und unseren zweiten Stern – als einziges italienisches Restaurant außerhalb Italiens“, erzählt das Paar. Eine große Ehre, aber auch ein großer Druck für das Etablissement im Grund. 2013 verliert das Restaurant kurzfristig einen Stern, bekommt ihn jedoch Ende 2016 wieder … bis er im Jahr 2019 wieder entzogen wird. „Unser Ziel ist es, uns stetig weiterzuentwickeln und neu zu erfinden, ohne jedoch Zugeständnisse bei der Qualität zu machen“, kommentiert der Chefkoch.
Dafür reisen die Mosconis regelmäßig mit dem Auto nach Italien. „Wir kennen all unsere Lieferanten, ob in der Toskana, dem Piemont oder Apulien … Für unseren Metzger mussten wir hart kämpfen, denn er liefert hervorragende Produkte! Wir wollen immer das Beste. Wir kosten, machen Entdeckungen und kreieren dann neue Gerichte.“
Kein Ende in Sicht
In der Küche im zweiten Stock steht Ilario Mosconi an seinen Molteni-Herden – die er vor der Fertigstellung des Gebäudedaches einbauen ließ – und arbeitet unentwegt an der Verfeinerung seiner Gerichte.
Heute wird er 66 Jahre alt. Von Rente will der Chefkoch in der weißen Jacke jedoch nichts wissen. Das ist noch kein Thema im Hause Mosconi. Denn eines ist klar: Das letzte Kapitel des edlen Restaurants wurde noch nicht geschrieben.
Mosconi
13, Rue Münster — L-2160 Luxembourg Grund
Tel. + 352 / 54 69 94