Auch verfügbar auf: English
Français
Deutsch
Schon vor einigen Jahren kam Küchenchef Jean-Baptiste Durand eine zündende Idee für einen originellen Namen: Osé – zu Deutsch: gewagt. Es ist das Akronym von „Original, Savoureux, Équilibré“ – originell, köstlich, ausgewogen. Zu jener Zeit träumte er davon, sein eigenes Restaurant zu eröffnen. Dieser Traum ist mittlerweile Wirklichkeit geworden! Der Startschuss fiel am 2. Juli 2021, seinem 29. Geburtstag.
Willkommen in Ellingen, einem kleinen 331-Seelen-Dorf, das zur Gemeinde Bad Mondorf gehört. Nur einen Katzensprung von der Kirche entfernt, befindet sich ein altehrwürdiges Gebäude, das mit einem Metallschild im Antiklook geschmückt ist. Vor einigen Jahren befand sich hier noch die „Stuff“, das Café-Restaurant des Dorfes. Seit 2021 hat ein Gourmetrestaurant dessen Stelle eingenommen. Geleitet wird es von einem jungen Paar: Jean-Baptiste Durand in der Küche und Johanna Caël im Speisesaal.
„Nachdem ich fast fünfzehn Jahre lang in Sternerestaurants gearbeitet hatte, wollte ich mich selbstständig machen. Wir wollten uns in der Nähe von Bad Mondorf niederlassen, da es so eine angenehme Stadt ist. Hier gibt es das Domaine Thermal, die Weinstraße, das Dreiländereck. Und wir sind tatsächlich hier fündig geworden.“ Nach dreimonatigen Renovierungsarbeiten öffnete das Osé im Juli, etwas mehr als ein Jahr nach dem ersten Lockdown und zu einer noch unsicheren Zeit, seine Pforten. „Aber wir hatten diesbezüglich keinerlei Probleme. Ich glaube, die Menschen hatten Lust, wieder rauszukommen und ihre Freiheit zurückzugewinnen.“
Vom ehemaligen Bistro ist fast nichts übrig geblieben. Aber nur fast. Einige der vorhandenen Tische wurden abgeschliffen, lackiert und gestrichen und sehen nun wie neu aus. Die Tischplatten der großen Serviertische wurden aus dem Holz der Bar des ehemaligen Cafés gefertigt und ruhen nun auf Baumstümpfen aus dem Garten von Jean-Baptistes Bruder. Die riesigen Fenster, durch die ein herrliches Licht hindurchscheint, wurden mit Vorhängen versehen, und der große Saal wurde vollständig in hellen Farbtönen gestrichen. „Im Moment“ sei sogar noch die alte Kegelbahn vorhanden, sagt der Chefkoch schmunzelnd, wenn auch „ein bisschen versteckt“.
„Ich biete eine instinktive Küche an. Die Gerichte bleiben einfach, sind aber trotzdem hochwertig und erfüllen hohe gastronomische Ansprüche.“
Der gebürtige Franzose stammt aus der Nähe von Paris und hat schon sehr früh die Bekanntschaft des Kochs Éric Guérin gemacht, einem „Freund der Familie, in der Bretagne“. Als Jugendlicher machte er ein Praktikum in dessen Sternerestaurant La Mare aux Oiseaux in der Südbretagne. Seine Leidenschaft fürs Kochen hat ihn seitdem nicht mehr losgelassen.
Schule war hingegen nicht seine Sache: Der junge Jean-Baptiste zog die Praxis der Theorie vor. Sein Lernparcours führte ihn von einem Restaurant ins nächste: vom Pariser Luxushotel Le Burgundy zum La Mare aux Oiseaux („Ich sehe Éric Guérin als meinen Mentor … Ich wartete darauf, dass ein Platz frei wird“), vom Jardin des Plumes in Giverny zum Restaurant von Florent Ladeyn in Lille und schließlich zum Sternekoch Frédéric Bacquié und dem Restaurant La Balette in Collioure an der spanischen Grenze. „Dort habe ich die Einfachheit von Gerichten wiederentdeckt und gelernt, mich auf die Zutaten zu konzentrieren.“ Und er verliebte sich gleich zweimal: in die Region, in der er sich eines Tages gerne niederlassen möchte, und in Johanna, die ebenfalls in der Gastronomie tätig war und ihm nach Luxemburg folgte.
Wer wagt, gewinnt? „Ich biete eine instinktive Küche an. Beim Kochen muss man ein bisschen verrückt sein und seine Gäste überraschen! Die Gerichte bleiben einfach, sind aber trotzdem hochwertig und erfüllen hohe gastronomische Ansprüche. Ziel ist es, sich wie bei einem Sonntagessen zu fühlen, bei dem man sich besonders ins Zeug legt.“ Mit seinem bretonischen Erbe im Rücken arbeitet Jean-Baptiste Durand vor allem gerne mit Fisch, „weil das Fleisch komplex und delikat ist“.
Eine perfekte Zubereitung, die Verwendung saisonaler Produkte und eine minutiöse Arbeit haben dem jungen Koch im Gault&Millau 13 Punkte eingebracht. Im Guide Michelin wird er in der Auswahl „Kreative Küche“ erwähnt.
Osé bietet von Donnerstag bis Sonntag ein Drei-Gänge-Menü (55 €) und ein Degustationsmenü mit sieben Gängen (89 €) an. Die Karte des Restaurants wechselt alle zwei Monate. „So wird uns niemals langweilig.“ Und wann erliegen Sie der Versuchung Osé?




OSÉ
11, Route de Mondorf — L-5690 Ellange
Tel. + 352 / 20 28 37 37